Jetzt ist es soweit: das jüngste Kind macht Abitur. Der Termin für die Zeugnisübergabe steht schon im Kalender. Zum letzten Mal das Gänsehautgefühl, wenn ein Kind durch den Rosenbogen schreitet und der ganze Saal singt: hinaus in die sonnenerleuchtete Welt … Oder wahlweise: the final countdown.
Puh, ich muss auf jeden Fall Taschentücher dabei haben!
Auch meine Zeit als Schulmutter ist dann zu Ende. Nach 24 Jahren, unzähligen Elternabenden, unseligen Diskussionen über Sinn und Kosten von Klassenfahrten und Sammelbildchen, Eltern, die anfangs schwanger, später grauhaarig waren, Wegzüge, Zuzüge, Trennungen, frisch Verliebte, Tränen wegen Mathe, Freude wegen Mathe, Lehrern, die zu früh gingen und solche, die zu spät gingen, jahrelang Pubertäten, ungezählte Kuchen, Bastelabende und Monatsfeiern (kennen Sie diese Ballade mit dem Schlusssatz „sag Mutter, ’s ist Uwe“? Und läuft es Ihnen dabei auch immer kalt den Rücken runter?)
Was bleibt?: mehrere Kreuzstichtaschen, ein reiches Liedgut, dafür nichts auf der hohen Kante, die Erkenntnisse, dass Gänse aus Wolle mitunter einen mitleiderregenden Anblick bieten und Eurythmie die Gehirnwindungen entschlackt, anregende Gedanken und bereichernde Sichtweisen auf das Kind per se und die Pädagogik im Besonderen.
Vor allem aber das gute Gefühl, dass die Kinder so unterm Strich gut begleitet und „genährt“ wurden. Gebildet, wenn Sie wollen.
Lebe nun wohl, liebe Schulgemeinschaft, und herzlichen Dank für so Vieles!
(Susanne Gabor)